daily dope (237)
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Er war nicht nur der Schrecken aller Abwehrreihen. Er war auch der Schrecken der Copacabana. Romario, der brasilianische Weltmeister von 1994, vernaschte einst die Abwehrspieler mit der Verwegenheit eines Strandfußballers. Doch auch an ihm, dem Meister der Effizienz, der keinen Meter zu viel lief, geht das Alter nicht spurlos vorbei. Jüngst ist der bloß scheinbar alterslose, der in Wahrheit 41 Jahre zählt, mit einem Dopingverstoß aufgefallen. Romarios Ausrede ist im Gegensatz zur Erklärung mancher anderer fantasiebegabter Kollegen glaubhaft, denn ein Schuss Eitelkeit war ihm beim besten Willen nicht abzusprechen. Er habe ein Haarwuchsmittel mit dem Wirkstoff Finasterid genommen, um der Glatzenbildung vorzubeugen. Dabei habe er übersehen, dass Finasterid auf der Dopingliste steht. Ganz ähnlich war es einmal einem deutschen Wasserballer gegangen, der mit therapeutischen Methoden gegen lichtes Haupthaar angehen wollte. Die daraus resultierende Sperre akzeptiere der Recke klaglos wegen eigener Schusseligkeit – und verschwieg wie Romario, dass das Mittel unter Umständen die Einnahme anderer, verbotener Substanzen verschleiern kann. Romario, der auf eine B-Probe gleich verzichtete, hofft nun auf eine milde Strafe, um bald wieder für seinen Lieblingsklub Vasco da Gama spielen zu können. Dort hatte er kürzlich ist sein nach eigener Rechnung 1000. Tor erzielt.