Kartellamt rettet die „Sportschau“

Das Bundeskartellamt hat eine möglichst frühe Zusammenfassung der Spiele der Fußball-Bundesliga im Free-TV gefordert. Wie in Teilen der Auflage bereits gemeldet, prüft die Behörde derzeit die Zulässig der Zentralvermarktung der TV-Rechte durch die Liga. Sie ist demnach nur zulässig, wenn neben der Möglichkeit, die Spiele live im Pay-TV zu verfolgen, „eine angemessene Verbraucherbeteiligung gewährleistet“ sei, so das Kartellamt. Und diese setzte voraus, „dass die Samstagsspiele in einer Free-TV-Zusammenfassung an einem Sendeplatz vor 20 Uhr übertragen werden können“.

Die DFL zeigte sich gestern über die Mitteilung des Kartellamtes „sehr erstaunt“. Klar sei zumindest, „dass das Kartellamt jetzt weder das neue innovative TV-Modell mit eigenem Sender noch die Beteiligungen des Vermarktungspartners beanstandet“, sagte DFL-Präsident Reinhard Rauball.

Die von DFL und Kirch gegründete Firam Sirius will ab Saisonstart 2009 über einen eigenen TV-Kanal die Pay-TV-Übertragung selbst produzieren und an andere Anbieter verkaufen. Dies lehnt Premiere, bislang wichtigster Pay-Partner der Liga, vehement ab. Premiere hatte sich auch immer für einen Verschiebung der Free-TV-Zusammenfassung nach 22.00 Uhr stark gemacht. Nur in diesem Fall sei man bereit, wie von Kirch gefordert, deutlich mehr für die Live-Rechte zu zahlen. Kirch garantiert der Liga ab 2009 Einnahmen von rund 500 Millionen Euro pro Spielzeit, die ohne deutliche Mehrerlöse im Pay-TV schwer zu erzielen sein dürften.

STEFFEN GRIMBERG

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