fc bayern
: Rost allerorten

Die Insignien bajuwarischer Herrlichkeit setzen Rost an. Die CSU ist zu einem Verein von Streithanseln und Meuchelmördern verkommen, und der große FC Bayern muss tief in staubige Archive hinabsteigen, um dann herauszufinden, dass man so schlecht gestartet ist wie seit 31 Jahren nicht mehr. Der Meister befindet sich offensichtlich im Experimentalstadium, in einem merkwürdigen Moratorium, von dem niemand weiß, wie lange es noch dauern wird. Könnte gut sein, dass sich der Klub in Klinsmanns Anlernphase als Vereinstrainer längere Zeit auf einem zweistelligen Tabellenplatz einrichten muss. Es ist ja erstaunlich genug, dass sich der deutsche Branchenprimus als Ausbildungsverein hergibt und damit sehr, sehr viel aufs Spiel setzt: Millionen, die Champions-League-Teilnahme und die Reputation der Bosse. Sie haben es so gewollt, deshalb müssen sie die Sache jetzt aussitzen bis zum bitteren Ende – Tage, Wochen, Monate. So genau weiß das keiner. Irgendwann wird Klinsmann seine Gesellenprüfung absolviert haben. Schön für ihn. Aber auch schön für die Bayern? MV

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