Arnd Peiffer, Biathlet
: Der Senkrechtstarter

Arnd Peiffer hat ins Schwarze getroffen, und das zehnmal hintereinander. Er schoss fehlerfrei und bescherte der deutschen Biathlon-Staffel der Männer einen dritten Platz beim Weltcupeinstand in Oberhof am 8. Januar. Am vergangenen Donnerstag kam es dann noch besser: Die deutsche Biathlon-Staffel belegte beim Weltcup-Rennen in Ruhpolding hinter Norwegen den zweiten Platz. Peiffer war in der Staffel anstelle des verletzten Olympiasiegers Michael Greis angetreten. Es war die bislang beste Platzierung in diesem Winter.

Der 21-Jährige hat den Abzug zwar nicht besonders schnell betätigt, dafür aber mit der nötigen Ruhe und Präzision. Mit seiner Leistung gerechnet hatten die wenigsten: Die Kommentatoren des öffentlich-rechtlichen Fernsehens überschlugen sich mit Lobpreisungen.

So senkrecht wie er war vor ihm wohl noch niemand in den Weltcup gestartet – auch weil er einen erstaunlichen achten Platz im Sprintrennen erreichte. Denn eigentlich war Peiffer nur eine Verlegenheitslösung in einer Verlegenheitsstaffel. Großes Verletzungspech von Olympiasieger Michael Greis hatte seinen Namen auf dem Zettel von Bundestrainer Frank Ullrich überhaupt erst immer deutlicher werden lassen.

Etwas unheimlich war dem Polizeimeisteranwärter aus der beschaulichen Harzprovinz Clausthal-Zellerfeld sein Einsatz im Weltcup schon vorgekommen, die ersten Eindrücke beschrieb er sympathisch zurückhaltend, fast schon ein bisschen ehrfürchtig. Den eigenen Atem habe er nicht hören, den Körper nicht spüren können, so einzigartig sei die Geräuschkulisse gewesen. Davon wird er sich bald erneut überzeugen dürfen, denn das Abschneiden im Sprint hat ihm die Weltmeisterschaftsnominierung beschert.

Beim Einzelrennen über 10 Kilometer am Samstag reichte es für Peiffer nur für den 30. Platz. Damit lag er aber noch deutlich vor dem erstmals wieder angetretenen Michael Greis, der 40. wurde. CHRISTOPH ZIMMER

Fotohinweis:ARND PEIFFER, 21, stammt aus Wolfenbüttel und ist seit 2007 auf der Bundespolizeisportschule. FOTO: DPA