Am Aluminium gescheitert

VERSCHENKT Kiel kickt zu naiv gegen Braunschweig

Der Blick geht ins Leere. Vorbei an den Kameras. Vorbei an den wartenden Reportern. Dann schaut Falko Götz, Trainer von Drittliga-Aufsteiger Holstein Kiel, auf die gerade ausgedruckte Tabelle, die seine Mannschaft nach einem offensiv-aufregenden 1 : 2 bei Eintracht Braunschweig mit nicht ausreichenden null Punkten am Ende führt.

Er wirkt verlassen. Nicht nur auf dem Podium während der Pressekonferenz im Bauch des Stadions an der Hamburger Straße. „Wir befinden uns auf einem guten Weg“, sagt Götz zwar. „Aber wir sind noch nicht in der Lage, gleichzeitig Druck aufzubauen und hinten sicher zu stehen. Es reicht eben nicht, wenn nur sieben, acht Spieler ihre Normalform erreichen. Wir spielen noch zu naiv, zu undiszipliniert.“

Dabei wäre ein Punkt, der erste in dieser Saison, durchaus möglich gewesen. Marco Stier und Tim Siedschlag scheiterten innerhalb weniger Sekunden jeweils am Aluminium, im Gegenzug traf Marco Calamita zur glücklichen Führung der Gastgeber (15.), die Fiete Sykora drei Minuten vor der Pause ausglich.

Naivität kann man Torsten Lieberknecht, Braunschweigs Trainer, dagegen nicht unterstellen. In der Tabelle liegt die Eintracht nun punktgleich mit Spitzenreiter Stuttgart II auf Platz vier. „Eine Momentaufnahme. Mehr nicht“, sagt er nur. Darauf hofft auch Falko Götz. Nur umgekehrt. CHRISTOPH ZIMMER