DAILY DOPE (484)

Einen längst überfälligen Einstieg in die mediale Moderne fordert 100-Meter-Europameisterin Verena Sailer von der Nationalen Anti-Doping-Agentur (Nada). Deren Meldesystem halte sie zwar für wichtig, erzählte sie dem Mannheimer Morgen, aber „nicht in der Form praktikabel“. Die 25-Jährige fragt sich, „wieso es keine Apps gibt, wo doch fast jeder ein Smartphone hat. Das ist nicht zeitgemäß.“ Wie berechtigt der Einwand ist, illustriert die gestrige Meldung, dass Florian Busch seinen endgültigen Abschied aus der Eishockey-Nationalmannschaft erklärt hat. Der Profi von den Berliner Eisbären hatte im März 2008 einen Dopingtest verweigert, wenige Stunden darauf nachgeholt und war vom Sportgerichtshof CAS gesperrt worden. Ein Schweizer Bundesgericht hob die Sperre wieder auf, Busch schlug aber trotzdem eine erneute Berufung ins DEB-Team aus. DEB-Sportdirektor Franz Reindl hatte damals erklärt, Busch komme mit den Melderegularien der Nada „einfach nicht zurecht“ und habe „panische Angst“, wieder einen Fehler zu machen. DPA, TAZ