Im Zweifel für den Zweifel

Zweiter gegen Fünfter. Nimmt man die Tabellenpositionen und die Spielkultur der Vorsaison als Maßstab, ist Mainz 05 gegen Bayer Leverkusen (Sonntag, 15.30 Uhr) eindeutig die Partie des Tages. Aber de facto ist es für beide Teams schon jetzt ein Nervenspiel gegen einen versauten Saisonstart. Bei Leverkusen ist es die Konstellation aus neuem Trainer, dem erneut aufflackernden Ballack-Dilemma und dem grausam verhühnerten DFB-Pokalspiel, bei dem man in Dresden eine 3:0-Führung noch aus der Hand gab, die das Potenzial zur Psychokrise bietet. In Mainz ist die Lage noch prekärer: Im Pokal gerade noch so in der Verlängerung gegen Zweibrücken weitergekommen, riss man in der Europa League leichtfertig mit dem Arsch ein, was man sich vergangene Saison aufgebaut hatte. Im Elfmeterschießen schieden die Mainzer am Donnerstag bei Gaz Metan Medias aus, in Hin- und Rückspiel konnte man eine 1:0-Führung nicht durchbringen, agierte jeweils nach dem Ausgleich hilflos und überhastet. Es könnte ein ganz dunkles Jahr für Trainer Tuchel und sein Team werden – da hilft im Zweifel auch das neue Stadion, das von außen den Charme eines Möbelhauses hat, nichts.