Eine klassische Entscheidung

Wenn sich am Samstagabend im Camp Nou erwachsene Männer wieder mit den Fingerspitzen die Augen ausstechen, mit Stollen voraus in die Waden fahren und über große Verschwörungen fabulieren, dann ist wieder Clasico. Es ist das Spiel der Spiele der spanischen Liga, die sportlich und finanziell ausschließlich von zwei Teams dominiert wird. Eine Saison lang ziehen Real Madrid und der FC Barcelona durch die Lande, zerlegen von San Sebastian bis Sevilla alles, was sich ihnen in den Weg stellt, und gegen Ende der Saison steht dann das alles entscheidende Spiel an. Nach 33 Spieltagen hat man den Gegnern nun gemeinsam 203 Tore eingeschenkt. Jeweils 41-mal waren Messi und Ronaldo die Schuldigen, und wie es der Saisonverlauf will, hat Real vier Punkte Vorsprung auf Barça. Gewinnen die Madrilenen, ist ihnen die Meisterschaft wohl kaum noch zu nehmen. Real hat die Katalanen allerdings seit knapp vier Jahren in der Liga nicht mehr besiegen können, mit einer Madrider Niederlage ist die Meisterschaft wieder völlig offen. Es ist also angerichtet für ein hitziges Spiel, einen giftig-bösen Mourinho und Tore wie am Fließband.