Infam?

In manchen Texten liegt eine besondere Brisanz. Dies ist meist dann der Fall, wenn die RAF das Thema ist oder es um die Juden geht – insbesondere aber dann, wenn ein Text auch noch beides kombiniert und behauptet, Erstere habe Letztere nicht so gern gemocht – so geschehen im Text „Radikal antijüdisch“ von Veit Medick (6. Oktober). Dann findet man in den Reaktionen so ziemlich alles wieder. „Infam“ sei die Argumentation, nichts als „reine Propaganda“, wer „aus der Geschichte lernen“ wolle, dürfe „keine Denkverbote fordern“. Und die Zitate von Ulrike Meinhof seien ja ohnehin „aus dem Zusammenhang gerissen“. Schwein gehabt, sagt der Autor. Denn es hätte ja auch jemand mit was Wichtigem kommen können, das man bei der Recherche übersehen hat.