die presse aus wien über den neuen Vorsitzenden des ANC
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Die konservative Wiener Zeitung Die Presse meint: Der Mann hat wirklich einen sonderbaren Humor: Er wolle allen ausländischen Beobachtern danken, vor allem jenen der kommunistischen Partei Kubas. Sagte Jacob Zuma, frischgebackener Chef von Südafrikas dominierender Partei Afrikanischer Nationalkongress (ANC) bei seiner ersten großen Rede. Wie bitte? Die Zweifel mehren sich, ob Jacob Zuma der geeignete Mann an der Spitze der wichtigsten Wirtschaftskraft des südlichen Afrika ist. Will der Linkspopulist tatsächlich Thabo Mbeki als Staatspräsident beerben, müsste er ein wenig an seiner Außenwirkung arbeiten: Etwa seinen Fans ihre Hymne „Bringt mir mein Maschinengewehr“ abgewöhnen – die käme bei Staatsbesuchen nicht gut an. Jedenfalls nicht besser als sein Gehabe eines Parade-Machos, der an der Haltung einer Frau ablesen können will, wann sie – selbstverständlich mit ihm – Sex haben wolle. Vorerst ist ohnehin die Justiz am Wort: Nur zwei Tage nach Zumas Triumph spuckte ihm der Generalstaatsanwalt ins Festessen. Es gebe genug Beweise für eine Anklage wegen Korruption. Gut möglich, dass die Gerichte verhindern, dass ein weiterer Präsident das Image des Landes schädigt: Thabo Mbeki hat mit seinem Appeasement gegenüber Zimbabwes Autokraten Robert Mugabe Südafrika ja schon von der Bürde befreit, ein Vorbild zu sein.