die anderen über die us-politik gegenüber dem iran
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Die Wiener Zeitung Der Kurier kritisiert: Niemand weiß, ob der Iran tatsächlich an der Atombombe bastelt. Zugleich will das aber auch niemand, nicht einmal Freunde des Iran wie Russland. Und schon gar nicht die USA, die das Teheraner Regime seit der Revolution von 1979 als Erzfeind betrachten. Wie die USA, die EU und Israel die Mächtigen im Iran auf Linie bringen könnten, weiß aber niemand. Den USA ist offenbar nach dem Desaster im Irak der Appetit auf ein weiteres Militärabenteuer vergangen. Washington versucht derzeit wieder einmal, die sogenannte iranische Opposition zu unterstützen. Leider hat man das Talent, ständig bei den Falschen anzudocken.

Der Standard, auch aus Wien, kommentiert: Die Folgen des Irakkriegs werden sichtbar: der Aufstieg des Iran. Washington sind die Hände gebunden, will es die langsame Aufwärtsbewegung im Irak nicht riskieren. Über die Ohnmacht sollten auch die US-Nadelstiche gegen den Iran nicht hinwegtäuschen – wobei es nicht einer Pikanterie entbehrt, dass die USA vom Irak aus im Iran operieren, während eine US-Hauptanklage gegen Iran dessen Intervention im Irak ist. Die Ängste, nicht nur die israelischen, dass alles auf ein amerikanisch-iranisches Arrangement hinausläuft, sind groß. Auf die Idee, dass Kriege einfach schlechte Politik sind, scheint niemand zu kommen.