die anderen über letzte hürden für obama
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Die Pariser Zeitung Libération meint: Obamas Hautfarbe bleibt das Tabu dieses Wahlkampfs. Der Kandidat selbst bekennt sich zu seinen weißen Wurzeln in Kansas – durch seine Mutter – wie auch zu seinen kenianischen – durch seinen afrikanischen Vater. Er sagt, er fühle sich wohl mit diesen unterschiedlichen Komponenten. Er zeigt nicht den Zorn schwarzer Politiker wie etwa Jesse Jackson oder Al Sharpton, die sich lange Zeit als Vertreter ihrer ethnischen Gruppe sahen – und damit sowohl die Weißen als auch die Hispanoamerikaner vergrätzten. Obama präsentiert sich als Politiker jenseits der Hautfarben – und lange Zeit erkannten sich die schwarzen Amerikaner nicht in seiner gemischten Identität. Dennoch haben seine Gegner versucht, die rassistische Karte auszuspielen.

Nouvelle République du Centre-Ouest zweifelt: Obama ist mehr „Staatsmann“ als sein Rivale, selbstbewusst, gestützt auf ein Wirtschaftsprogramm, das einer Krise entspricht, die ihm politisch nützt. Doch der Demokrat weiß, dass er immer noch seiner Hautfarbe ausgeliefert ist. Selbst die amerikanischen Meinungsforscher wollen ihre Hand nicht ins Feuer legen für eine Entscheidung, die in der Verschwiegenheit der Wahlkabine noch alle Umfragen widerlegen könnte. Amerika hat sich geändert. Doch Dämonen sind zählebig. Obama geht deshalb mit Vorsicht in die Zielgerade.