Genmais nach Künast-Auflagen

In Niedersachsen wird zurzeit an 13 Orten Genmais der Marke „Mon810“ auf 23 Hektar Land angebaut. Man dürfe sich den „Potenzialen, die durch die grüne Gentechnik angeboten werden, nicht verschließen“, schrieb Landwirtschaftsminister Hans-Heinrich Ehlen (CDU) in einer schriftlichen Antwort auf eine Kleine Anfrage der Grünen. Alle rechtlichen Vorgaben für die Versuchsfelder würden eingehalten. Im Übrigen seien diese von der früheren grünen Landwirtschaftsministerin Renate Künast „eingerichtet oder vielleicht deutlicher ausgedrückt ‚durchgeboxt‘“ worden.

Gegen die schleichende Kontamination ihrer Felder protestierten gestern norddeutsche Bauern. Für noch „nicht absehbare Schäden“ würden Steuerzahler und Landwirte mit angrenzenden Feldern in Haft genommen, kritisierte das Bündnis für gentechnikfreie Landwirtschaft. Keine der angemeldeten Flächen für die „Maislinie“ habe ein Bauer angemeldet, meist seien es staatliche Stellen.

Die Landwirtschaftskammer will an drei Standorten „Mon810“ anbauen, obwohl dessen EU-Zulassung im April ausläuft. Vom geplanten Anbau in Bokel im Kreis Cuxhaven wusste nicht einmal der Bürgermeister. Die Grünen betonen, der Schädling, gegen den der Mais gentechnisch verändert wurde, gebe es in Norddeutschland nicht. Der Maiszünsler ist eine Schmetterlingsart, deren Raupen sich durch die Stängel und Kolben fressen. KSC