25 Jahre Compact Disc
: Geburtstag einer Debatte

Wenn die CD in diesen Tagen 25. Geburtstag feiert, dann ist das nicht nur das Jubiläum eines Tonträgers. Es ist das Jubiläum einer Debatte, die zwar an Feuer verloren hat, aber unter Musikliebhabern immer noch geführt wird. Es geht um die Frage: CD oder Vinyl. Auch der enorme Erfolg der CD hat diese Debatte nie aus der Welt schaffen können. Denn die Frage zielt auf Grundlegendes: Die CD ist digital – und die Platte analog.

KOMMENTAR VON KLAUS IRLER

Für den Höreindruck macht das nur einen minimalen Unterschied. Dafür ist die CD praktisch, technisch perfekt und leicht zu vervielfältigen – die Platte dagegen ist sperrig, empfindlich und lässt sich nicht brennen, sondern nur ausleihen. Was die Platte allerdings nicht disqualifiziert, sondern ihr erst ihre Qualität verleiht: Vinyl-Freunde lieben Platten, weil es ihnen um das Erleben geht. Sie wollen einen Umgang mit Musik, der gerade nichts mit Pragmatismus zu tun hat. Künstlerisch ambitionierte Bands haben das mittlerweile begriffen – und veröffentlichen ihre Musik nicht nur auf CD, sondern zusätzlich auch auf Vinyl.

Für DJs ist die Platte zum Instrumentarium, für Künstler ist das Platten-Cover zur Leinwand geworden. Die CD dagegen wird als Medium nie subversives Potenzial entwickeln. Muss sie auch nicht: Bei ihr reicht, wenn die Absatzzahlen stimmen.

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