urdrüs wahre kolumne
: Ein einzig Lotterbett

Dass nun ausgerechnet der CDU- Bürgermeister im schleswig-holsteinischen Grebin eigenhändig ein Plakat aus dem Kindergarten entfernte, auf dem sich zwei Frauen küssen, ist ja einigermaßen durchgeknallt. Gerade im Land zwischen den Meeren sind die erotomanen Bürgermeister doch für ihre Zungenkussattacken auf Frauen, Männer, Steinbutt und Seehund gleichermaßen bekannt. Ministerpräsident Harry suchte gar über Bild in ungezügelter Offenheit nach einer Partnerin – und ist nicht die Insel Sylt ein einzig Lotterbett?

Schade eigentlich, dass der Unionsabgeordnete Carl-Eduard Graf von Bismarck sein ehrenvolles Amt als faulster Politiker im Bundestag zurückgegeben hat. Faule Säcke entwerfen keine Abhörgesetze, beteiligen sich nicht an Versuchen, Mindestlöhne zu verhindern und sind lebende Argumentationshilfen gegen die Diskriminierung der Hartz-IV-Klientel. Wer weiß, was für ein mieser Strebmichel da jetzt über die Landesliste nachrückt!

In der Fußgängerzone meines Heimatstädtchens Rinteln sammelt ein notdürftig als Weihnachtsmann kostümierter Herr Geld für hungernde Zirkustiere, führt aber nicht mal ein Pony mit sich. Ein misstrauischer Passant bietet dem Sammler an, sich drei Ballen Heu auf seinem Hof abzuholen. Entschieden pfiffige Antwort: „Gut, dann haben die Ponys was zu fressen. Aber wenn wir nichts zu fressen haben, müssen wir uns auf die Viecher stürzen.“ Bedenke: Wer Tiere liebt auf dieser Welt, der spendet gern auch Futtergeld!

Wenn man hört, wie leichtfertig bei Polizeieinsätzen in Hamburg von dem Mordinstrument Tonfa Gebrauch gemacht wird, stellt sich die Frage neu, warum das Mitführen von Waffen auf St. Pauli künftig noch stärker sanktioniert werden soll: Ehrlose Schläger dreschen ja immer am liebsten auf Wehrlose ein!

Es war der Gottessohn persönlich, der einst die Händler mit roher Gewalt (!) aus dem Tempel trieb. Heute aber sucht die evangelische Kirche unter den Kaufräuschlern in der legendären Einkaufswelt Dodenhof im Landkreis Verden mit mobiler Ansprechstelle nach entlaufenen Schafen, die zu den Klängen von swingenden Weihnachts-Konserven wieder eintreten wollen. Nichts dagegen – ich hoffe aber doch, dass dieses volksmissionarische Wirken mit Attacken auf verlängerte Öffnungszeiten und fundamentalistischen Klageliedern auf die Zerstörung der Sonntagsruhe verbunden wird!

Als ausgesprochener Verehrer weiblich-sekundärer Geschlechtsorgane habe ich die doppelseitige Wonderbra-Annonce mit dem wunderschönen Begriff „Dusen“ als mutiges wie liebenswürdiges Präsent des Hauses verstanden. Und in spontaner Dankbarkeit sogleich über meinen Schreibtisch geheftet. Jetzt auch noch zu erfahren, dass es sich dabei um eine tatsächlich platzierte und bezahlte Anzeige einer Hamburger Werbeagentur handelt, empfinde ich als Entwicklung, die Schule machen sollte! In diesem Sinne allseits ein frohes Fest wünscht ULRICH „Ogilvy“ REINEKING

PS. Im hannoverschen „Hangar 5“ geht es heute um 20 Uhr und morgen um 16 Uhr noch mal bei den Berufsringern der European Wrestling Promotion zur Sache – viel besser, als sich Heiligabend unterm Baum selbst zu prügeln!