toto – unschuldig hinter gittern
: „Gestapo-Methoden!“

taz: Herr, äh, wie sollen wir Sie ansprechen?

Ein Mitglied der Tierbefreiungsfront: Nennen sie mich Willy.

Warum Willy?

Nach der Robbe, die wir aus 2005 aus dem Bremerhavener Zoo gerettet haben.

Herr Willy, was sagen Sie dazu, dass das Kängurumännchen Toto wieder eingefangen worden ist?

Ich würde nicht von Einfangen sprechen.

Sondern?

Von Festnahme. Toto wäre sicher lieber in der freien Wildbahn geblieben.

Aber er war abgemagert.

Propaganda! Glauben Sie bloß nicht alles, was diese Tiersklavenhalter vom Serengeti-Park erzählen. Toto hätte sich schon bis zur Lüneburger Heide durchgeschlagen.

Was halten Sie davon, dass man Toto mit seinem Sohn Conrad angelockt hat?

Das ist Geiselnahme. Besonders perfide ist, dass man Toto zwingt, sich zwischen der Freiheit und seinen Vatergefühlen zu entscheiden. Das sind Gestapo-Methoden!

Planen Sie eine Befreiungsaktion für Toto?

Das werden Sie noch sehen.

Hinweis:„WILLY“, 27, studiert irgendwo in Niedersachsen Politologie und ist seit 2001 bei der Tierbefreiungsfront. Er beteiligte sich an der Rettung einer Robbe sowie von sieben Zobeln.