Trauerfeier für Detlev Albers

Bundesministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bürgermeister Jens Böhrnsen und der ehemalige Hamburger Kulturstaatsrat Gert Hinnerk Behlmer hielten die Reden bei der Trauerfeier für Detlev Albers in der Bremer Liebfrauenkirche. Der ehemalige Bremer SPD-Vorsitzende war am 31. Mai im Alter von 64 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls gestorben. Als Mitglied des Bundesvorstands seiner Partei hat er deren neues Grundsatzprogramm entscheidend mitgeprägt. Wieczorek-Zeul erinnerte daran, dass es ihn sehr geschmerzt habe, im vergangenen Herbst nicht erneut in das Führungsgremium gewählt worden zu sein, „das sein Programm umsetzen sollte“. Albers, Politologie-Professor an der von ihm Anfang der 1970er-Jahre mitgegründeten Bremer Uni, habe mit Sorge die Verschulungstendenzen an den Hochschulen beobachtet: „Ihm war es wichtig, dass an den Universitäten Eigensinn, Kreativität und Kritik“ vermittelt würden. Das habe er durch die Hochschulreformen für gefährdet gehalten. Sie selbst habe sich nach der Todesnachricht gefragt, „warum habe ich nicht öfter mit ihm gesprochen“: Der bekennende Partei-Linke, der in den 1990er-Jahren gleichwohl wiederholt die Koalitionsverträge mit der CDU aushandelte, sei „sich treu geblieben und hat sich doch verändert“, so die Ministerin. Gert Hinnerk Behlmer, seit dem Studium eng mit Albers befreundet, wies darauf hin, dass dieser „der SPD mehr gegeben hat, als die SPD ihm“. TAZ