Continental soll fränkisch werden

Der fränkische Familienkonzern Schaeffler will den weltweit viertgrößten Autozulieferer Continental für mehr als 11 Milliarden Euro übernehmen. Das Unternehmen biete den Conti-Aktionären mindestens 69,37 Euro für ihre Anteilscheine, teilte Schaeffler am Dienstag mit. Eine Mindestannahmequote sei nicht vorgesehen. Schaeffler unterstütze die Strategie von Continental. Es werde keine Zerschlagung geben, auch ein Verkauf des Reifengeschäfts sei nicht geplant.

Continental reagierte zunächst reserviert. „Wir prüfen das Übernahmeangebot und melden uns zu gegebener Zeit mit gegebenen Mitteln“, sagte ein Sprecher.

Investoren rechnen offenbar mit einer höheren Offerte: Der Aktienkurs zog nach Veröffentlichung des Angebots um mehr als zwölf Prozent auf bis zu 74 Euro an und lag damit deutlich über dem Gebot.

Der Autozulieferer Schaeffler will den hannoverschen Konzern nach eigenen Angaben nicht unbedingt komplett übernehmen, sondern ihn als eigenständiges Unternehmen an der Börse – und wenn möglich im Dax – lassen. Schaeffler strebe eine strategische Beteiligung von mehr als 30 Prozent an, aber nicht notwendigerweise die Mehrheit, teilte das Unternehmen mit. Arbeitsplätze sollen nicht gestrichen werden. Conti soll als eigenständiges Unternehmen mit Sitz in Hannover erhalten bleiben. RTR

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