DER RECHTE RAND
: Öko-Strom für Neonazis

Das schwarz-weiße Cover von Fallen Rain (FR) weckt keine rechte Assoziation: Menschen schützen alte Bäume, „werdet aktiv“ steht auf einem Transparent. Auch die Themen der aktuellen Ausgabe, „Öko-Strom“, „Genweizen“ oder „Tierrechte“ weisen nicht auf das Gedankengut hin, das hinter FR steht. Dabei will das Blatt grüne Themen in der rechten Szene verankern. Ganz wie über einen Interviewpartner der neonazistischen „AG Tierrechte“ freuen sich die Macher, dass die NPD sich derzeit verstärkt auf Umweltthemen stürzt.

Das kommt an. Style und Themen irritieren „Altermedia“ nicht. Das neonazistische Internetprojekt fragt zwar, ob ein „nichtdeutscher Name“ für eine „nationale Publikation“ sein müsse. Und erklärt, der „Inhalt“ der FR sei doch „ganz in Ordnung“.

„Fallen Rain 3 ist fast ausverkauft“, verkündet Herausgeber Christian Recklies auf dem FR-Blog. Seit gut drei Jahren erscheint das Blatt. Ein Postfach im niedersächsischen Edemissen war die Anschrift. Jetzt heißt es: „Postfach nicht vorhanden“. In der ersten Ausgabe versicherte Recklies: „Dieses Umweltheft ist frei von politischer Ausrichtung“. Ein Interview mit Harald Ullmann, Vize-Chef von „Peta-Deutschland e.V.“ ist zu lesen. Wie auch ein Beitrag über „Naturglauben“, der klagt, dass das „Christentum“ in den deutschen Kirchen zu „sehr vom semitischen Glaubensbild zersetzt“ sei. Immer wieder wird über Umwelt- und Tierrechtsaktionen von „nationalen Aktivisten“ berichtet. Ausführlich stellt FR in der aktuellen Ausgabe „Umwelt & Aktiv“ (U&A) vor. Dass der niederbayerische NPD-Bezirkschef U&A herausgibt, stört nicht. Auch schwärmt FR von einer „vorurteilsfreien“ Kritik des Schächtens in U&A 1/2007. Hier steht: „Der Orient kennt noch andere religiös begründete Bräuche, die man in die ‚offene‘ BRD importieren könnte, damit sich Migranten wie zu Hause fühlen“ – wie die „Genitalverstümmelung“.