Y-Trasse: Neue Gleise nach Süden

Die Vorplanungen zum Bau der umstrittenen Y-Trasse von Hamburg und Bremen nach Hannover sind jetzt angelaufen. Wie Deutsche Bahn und niedersächsisches Verkehrsministerium berichten, sollen Nebenstrecken vorübergehend als Ausweichrouten für die Containerzüge hergerichtet werden. Eine vor der Veröffentlichung stehende Studie des Ministeriums prüft außerdem die Nutzung privater Bahnstrecken durch die Lüneburger Heide.

„Der Bau der Y-Trasse ist unumstritten nötig“, sagt der Sprecher der im Netzbeirat der DB zusammengeschlossenen Verkehrsunternehmen, Wolf Gorka. Wenn erst die ICE-Züge auf den neuen Gleisen rollten, werde auf den alten Strecken Kapazität für zusätzliche Güterzüge frei. Schon lange vorher aber, in vier bis fünf Jahren, drohe der Stau auf den Schienen, „dann können wir gar nichts mehr machen“. Deshalb seien schnelle Ausweichlösungen nötig. Im Blick sind die Linie Oldenburg – Osnabrück, die Heidebahn von Hamburg über Soltau und Walsrode nach Hannover und die Privatbahnen in der Heide. Entlastung verspricht die Bahn sich auch von einem dritten Gleis vom Rangierbahnhof Maschen nach Lüneburg.

Die in Bürgerinitiativen zusammengeschlossenen Gegner der mindestens 1,3 Milliarden Euro teuren Y-Trasse fürchten nicht nur Lärm und eine Verschandelung der Landschaft, sie werfen der Bahn auch Planungsfehler vor. DPA