So wenig Arbeitslose wie lange nicht mehr

Die Finanzkrise ist auf dem norddeutschen Arbeitsmarkt noch nicht angekommen. Länder verzeichnen geringe Quoten

Der sich abzeichnenden Wirtschaftskrise zum Trotz ist die Arbeitslosigkeit in Norddeutschland im November weiter zurück gegangen. In Bremen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein war der November-Wert zuletzt vor 16 Jahren so gering. Für Mecklenburg-Vorpommern muss man sogar bis ins Jahr 1990 zurück blättern um eine niedrigere November-Arbeitslosenquote zu finden. Bei der Zahl der neu geschaffenen Jobs liegt Hamburg mit plus 3,4 Prozent bundesweit vorn.

„Die Auswirkungen der Wirtschafts- und Finanzkrise sind aktuell auf dem Arbeitsmarkt im Norden noch nicht angekommen“, sagt Jürgen Goecke, der bei der Bundesagentur für Arbeit für Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein zuständig ist. Er warne vor allzu düsteren Szenarien. Die Betriebe hätten in den vergangenen Jahren ihre Strukturen und Prozesse optimiert. „Sie werden alle Möglichkeiten nutzen, ihr eingearbeitetes Personal zu halten“, vermutet Goecke. Die Firmen könnten Überstunden abbauen und Kurzarbeit anmelden, statt Leute zu entlassen. Einige Betriebe informierten sich vorsorglich über dieses Angebot.

Die Arbeitslosenquote in Norddeutschland reicht von sieben Prozent in Niedersachsen bis 12,8 Prozent in Mecklenburg-Vorpommern. In Hamburg liegt sie bei 7,7 Prozent, in Bremen bei 10,7. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr ist in Mecklenburg-Vorpommern mit 13,6 Prozent am größten, gefolgt von Niedersachsen mit 13,2 und Bremen mit 10,1 Prozent. Der Rückgang gegenüber dem Vormonat aber war in beiden Ländern geringer als in den Jahren davor. KNÖ