Schweine auf Dioxin

In Schleswig-Holstein wird giftiges Fleisch aus Irland zurückgerufen. Sichere Ergebnisse nicht vor Weihnachten

Dioxinverseuchtes Schweinefleisch aus Irland ist unter anderem nach Schleswig Holstein gelangt. Bei diesem Fleisch soll der Grenzwert für den organischen Schadstoff um das 80- bis 200-fache überstiegen sein: Zulässig ist eine wöchentliche Aufnahme von 14 Pikogramm, das heißt ein Billionstel Gramm pro Kilogramm Körpergewicht.

Bereits Anfang September haben zwei Unternehmen im nördlichsten Bundesland 880 Tonnen des irischen Fleisches eingekauft und teilweise eingelagert, verarbeitet oder weiterverkauft. Mittlerweile konnten die verschiedenen Wege nachverfolgt werden. So wurden 320 Tonnen sichergestellt, die restlichen 550 Tonnen waren schon weiterverkauft. In diesen Fällen wurden die jeweiligen Händler ausfindig gemacht. Staatliche Entschädigungen dürften diese „nicht erwarten“, sagt Christian Seyfert, Pressesprecher des Kieler Landwirtschaftsministeriums. Weiterhin unklar ist, wie stark das nach Schleswig-Holstein gelangte Fleisch belastet ist: Mit der Auswertung der Proben ist dem Ministerium zufolge nicht vor Weihnachten zu rechnen.

Die überhöhten Werte waren bei einer Routinekontrolle in Irland festgestellt worden. Die kaum abbaubare Verbindung dürfte über Futtermittel ins tierische Fett gelangt sein. Über den Verzehr dieses Fleisches wiederum reichert sich das Dioxin im menschlichen Körper an und steht unter dem Verdacht Krebs auszulösen und das Immunsystem zu zerstören.

Silke Schwartau von der Verbraucherzentrale Hamburg empfiehlt, zurzeit auf Fleisch wie auch auf Milchprodukte aus Irland zu verzichten: Die problematischen Futtermittel seien auch an Kühe verfüttert worden. Die Verbraucherzentrale Bremen forderte am Dienstag, die Firmen und Produkte beim Namen zu nennen, die dieses Fleisch importiert und weiterverarbeitet haben. Das Landwirtschaftsministerium hält sich hier noch zurück. KEE