Ärzteprotest: Praxen bleiben zu

Aus Protest gegen die Neuregelung der Ärztehonorare werden viele orthopädische Praxen in Schleswig-Holstein in der nächsten Woche geschlossen bleiben. Zu der Aktionswoche vom 9. bis zum 13. Februar hat der Berufsverband der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU) aufgerufen. Nach Angaben des Verbandes sind diese beiden Fachärztegruppen von den Neuregelungen besonders betroffen. Ihnen stünde 2009 bis zu 50 Prozent weniger Geld für die ambulante Behandlung zur Verfügung als im Vorjahr, hieß es in einer Mitteilung des BVOU. Dadurch seien viele Praxen in ihrer Existenz gefährdet.

Der Landesvorsitzende des BVOU, der Lübecker Orthopäde Christian Hauschild, wies darauf hin, dass sich die Aktion nicht gegen die Patienten richte. Nach Angaben des BVOU reichten die so genannten Regelleistungsvolumina von durchschnittlich 30 Euro pro gesetzlich versichertem Patient und Quartal in den meisten Fällen nicht aus. Nach der neuen Honorarregelung erhalten die Ärzte einen Festbetrag für jeden Kassenpatienten, unabhängig von der Art seiner Erkrankung und davon, wie häufig er in die Praxis kommt.

Bei der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein (KVSH) hat man Verständnis für das Anliegen der Fachärzte. „Doch die protestierenden Ärzte dürfen nicht gegen ihre vertragsärztlichen Pflichten verstoßen. Notfallpatienten müssen behandelt werden“, sagte ein Sprecher der KVSH. DPA