Milliardengewinn und Staatsknete

Alle reden von Krise – VW erzielt trotzdem Rekorderlöse. Im vergangenen Jahr fuhr Europas größter Autokonzern einen Gewinn von rund 4,7 Milliarden Euro ein – 13,7 Prozent mehr als 2007. Der Umsatz erhöhte sich gleichzeitig um 4,5 Prozent auf 113,8 Milliarden Euro – das teilte der Konzern gestern mit.

Dennoch war es rechtens, dass der Konzern für die Kurzarbeit von gut 90.000 Beschäftigten in den Werken in Deutschland Millionenbeihilfen der Bundesagentur für Arbeit (BA) erhielt. Zu diesem Ergebnis kam die BA gestern „nach gründlicher Prüfung“. Die Zahlungen für die rund 20.000 betroffenen Mitarbeiter des Wolfsburger Werkes wurden bereits abgerechnet. Wegen der Abwrackprämie hatte der Konzern im Februar mit rund 120.000 in Deutschland verkauften Wagen eines der besten Ergebnisse seiner Geschichte erzielt. VW hatte die Kurzarbeit im Januar beantragt, bevor die Auto-Nachfrage durch die Prämie angekurbelt wurde.

Der Konzern habe glaubhaft dargelegt, dass der für die vergangene Woche geplante Arbeitsausfall unvermeidbar war. Aufgrund der komplexen Lieferverflechtungen mit den Zulieferern benötige VW laut BA mindestens vier Wochen Vorlaufzeit zwischen Auftragseingang und Produktionsbeginn. Für die Automobilindustrie sei das „laufende Jahr extrem schwierig“, sagte Vorstandschef Martin Winterkorn. Im ersten Quartal 2009 drohten angesichts der Autokrise rote Zahlen. KSC