Widerstand gegen Conti-Aus

Beim Autozulieferer Continental formiert sich massiver Widerstand gegen das geplante Aus für die Reifenproduktionen im Stammwerk Hannover. Der Betriebsrat prüft, gegen die angekündigte Schließung vor Gericht zu ziehen. Auch in Frankreich stößt Conti mit seinem Plan zur Schließung des Reifenwerks Clairoix auf heftigen Widerstand. Dort protestierte am Donnerstag sogar die Regierung. In Hannover sind von den Plänen 780 Beschäftigte betroffen, in Frankreich 1.120 Mitarbeiter.

Conti hatte zur Begründung am Mittwoch massive Einbrüche bei der Nachfrage angegeben. In Gewerkschaftskreisen wird aber vermutet, dass der Konzern diese Gelegenheit nutzt, um die Produktion von den teuren Standorten Deutschland und Frankreich in Länder mit billigeren Lohnkosten wie in die Slowakei zu verlagern.

In Hannover sagte Betriebsratschef Michael Deister am Donnerstag: „Für uns ist die Schließung noch nicht offiziell.“ Der hannoversche Betriebsrat prüft nun, ob ein im Januar unterschriebenes Grundlagenpapier rechtens ist. Dort hatte die Werksleitung den Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen zugesichert, im Gegenzug waren Lohnverzicht und Kurzarbeit geplant. Eine entsprechende Betriebsvereinbarung wurde aber nicht abgeschlossen. Heute wollen der Stöckener Betriebsrat und die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) das weitere Vorgehen besprechen. DPA