Bomben in Langenhagen

Rund 15.000 Menschen haben in Hannover-Langenhagen am Sonntag ihre Wohnungen verlassen müssen. Der Kampfmittelräumdienst entschärfte sechs englische Fliegerbomben aus dem Zweiten Weltkrieg. Am späten Nachmittag war die Gefahr ausgestanden.

„Die Bevölkerung ist sehr kooperativ gewesen“, sagte Stadtsprecher Peter Probosch. Vier der Fünfzentner-Bomben befanden sich in Wohngebieten, eine davon mitten im Vorgarten eines Mehrfamilienhauses. Zwei der Blindgänger waren in einem Industriegebiet entdeckt worden. „Das ist schon beängstigend, tagelang die Arbeiten vor dem Haus mit anzusehen“, sagte eine Anwohnerin mit einem Blick auf das große Loch im Erdreich. Als eine der letzten hatte sie mit wenigen Habseligkeiten das Haus verlassen.

Gegen 14 Uhr hatte Sprengmeister Thomas Gesk die erste Bombe entschärft, weitere vier nach einer Stunde. Für den letzten Blindgänger, der sich unter einer Lagerhalle befand, benötigte er länger. Der Sprengkörper hatte einen gefährlichen Säurezünder. „Mit Hilfe einer so genannten Raketenklemme ist der Zünder mit sehr hoher Geschwindigkeit ferngesteuert herausgedreht worden“, erläuterte Polizeisprecher Karsten Wolff.

Die Autobahn zwei war wegen der Entschärfung mehrere Stunden lang gesperrt. Bei der Bahn kam es zu Verspätungen. Die Bomben waren bei der Auswertung von Luftbildaufnahmen entdeckt worden. DPA