Harte Zeiten für die Metallindustrie

AUFTRAGSMANGEL Miese Stimmung in der Branche. Firmen im Norden wollen Personal abbauen

Die Firmen der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie erhalten in der Wirtschaftskrise nicht genügend Aufträge. Dadurch sei die durchschnittliche Kapazitätsauslastung der Betriebe von 92 Prozent vor einem Jahr auf aktuell 77 Prozent abgesackt, teilte der Arbeitgeberverband Nordmetall am Donnerstag in Hamburg mit. Dies sei der tiefste bisher in den Umfragen unter den Verbandsmitgliedern ermittelte Wert. Mehr als ein Drittel will die Beschäftigtenzahlen senken, was aber nicht zwangsläufig betriebsbedingte Kündigungen bedeute. Die Firmenchefs setzen weniger Zeitarbeiter ein, lassen befristete Verträge auslaufen und nutzen Kurzarbeit.

Der Verband der Metall- und Elektroindustrie vertritt 270 Firmen in Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Bremen und im nordwestlichen Niedersachsen. An der Frühjahrs-Umfrage beteiligten sich 104 Betriebe mit rund 69.000 Mitarbeitern.

Bei der Frühjahrsumfrage beurteilten 69 Prozent der Firmen die geschäftliche Situation als unbefriedigend oder schlecht, im Herbst waren dies 18 Prozent. Nur noch jedes sechste Unternehmen meldete eine positive Geschäftslage (Herbst: 64 Prozent). Im Jahresverlauf rechnet die Hälfte mit schlechteren Geschäften, lediglich 5 Prozent haben einen positiven Ausblick und die übrigen Betriebe erwarten keine Veränderung.

Besonders schlecht sehen Schiffbaufirmen, Stahlwerke und Gießereien ihre Lage. Kurzarbeit läuft derzeit in 30 befragten Unternehmen, bei weiteren 18 sei sie in Planung. (dpa)