Asse strahlt immer mehr

VERSUCHSENDLAGER Strahlung stärker, als bekannt war

Die Ungereimtheiten im einsturzgefährdeten Atommülllager Asse bei Wolfenbüttel werden immer größer. Nach einer Studie vom November 2008 seien die Tritiumwerte in der Asse bis zu 16 Mal höher als angenommen, sagte ein Sprecher des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) am Freitag. Es ist damit deutlich mehr radioaktives Inventar eingelagert als vom früheren Betreiber der Asse angegeben wurde.

Das BfS unterrichtete am Freitag den Umweltausschuss des Landtages über die höhere Tritiumbelastung. Zuvor hatte es noch geheißen, die Werte seien fünfmal höher als bislang angenommen. Die erhöhten Werte stammten vermutlich von Brennelementen aus dem stillgelegten Versuchsreaktor in Jülich, erklärte ein BfS-Sprecher. Es handle sich nicht um hoch radioaktives Material.

Noch im Juni wird der Landtag einen Parlamentarischen Untersuchungsausschuss zu den Pannen einsetzen. Die Stabilität der Schachtanlage ist in Gefahr, weil täglich 12.000 Liter Wasser von außen eindringen. Was genau in dem Bergwerk entsorgt wurde, ist ungeklärt. Unter Tage sollen 126.000 Fässer mit radioaktivem Abfall lagern. BfS-Präsident Wolfram König hatte am Donnerstag gesagt, er schließe nicht aus, dass auch hoch radioaktives Material dort liege.  (dpa)