Pfusch am Bau

AUTOBAHN A 20 Wegen zahlloser Wasserblasen im Asphalt Eröffnung auf irgendwann verschoben

Die feierliche Eröffnung am kommenden Montag ist abgesagt, Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) wurde bereits ausgeladen. Das Kieler Verkehrsministerium hat die Freigabe des neuen Teilstücks der Ostseeautobahn A 20 westlich von Lübeck auf unbestimmte Zeit verschoben. Der Grund: Pfusch am Bau.

Zahlreiche Blasen mit einem Durchmesser von 20 bis 30 Zentimetern und einer Höhe von bis zu sechs Zentimetern zieren den Asphalt auf der 16 Kilometer langen Strecke zwischen dem Autobahnkreuz Lübeck und Geschendorf. Ein Befahren der 102 Millionen Euro teuren Buckelpiste ist deshalb unmöglich.

Die Bundesanstalt für Straßenwesen habe bereits mit ihren Untersuchungen begonnen, das Ergebnis werde dann Anfang nächster Woche erwartet, sagte ein Ministeriumssprecher.

Das Gutachten soll Aufschluss darüber geben, mit welchem Aufwand die Mängel beseitigt werden müssen. Eventuell reiche es aus, die zahllosen Blasen einzeln aufzubohren, mit Dampfwalzen zu glätten und dann den Probebetrieb auf dem Teilstück beginnen zu lassen. Dieses sollte planmäßig bereits zu Jahresbeginn fertig gestellt sein.

Entstanden sind die Blasen offenbar durch eingeschlossenes Wasser. Bei den gegenwärtigen hohen Temperaturen dellt es den Asphalt auf, weil es nicht verdampfen kann. Ein vergleichbares Phänomen gibt es östlich von Lübeck bei Schönberg. Dort gilt bei sommerlicher Blasenbildung ein Tempolimit von 100 km/h.

Vermutlich muss die bauausführende Firma für den Schaden haften. „Wir haben“, heißt es im Kieler Verkehrsministerium, „eine fehlerfreie Autobahn bestellt.“ SMV