KOMMENTAR VON SVEN-MICHAEL VEIT
: Weiße Haie vor Helgoland

Es ist klüger, die Ursachen zu bekämpfen, als sich gegen die Folgen zu wappnen

Soll ja immer noch Leute geben, die den Klimawandel für Panikmache halten. Und die zugleich die aktuelle Mischung aus 30 Celsiusgraden und näherungsweise 100 Prozent Luftfeuchtigkeit für einen Supersommer halten. Sie werden ihre Fehleinschätzung wohl erst erkennen, wenn vor Helgoland Weiße Haie patrouillieren.

Dann aber ist es zu spät. Der Ausstoß von Kohlendioxid und anderen Treibhausgasen muss definitiv und sofort gesenkt werden – weltweit, in Europa, in Norddeutschland. Fast nirgendwo gilt die Formel „Think global, act local“ so sehr wie in der Klimapolitik. Und daraus folgt, dass es klüger ist, die Ursachen zu bekämpfen, als sich gegen die Folgen zu wappnen.

Denn die Konsequenzen für Norddeutschland sind – anders als die immensen Kosten, die sie verursachen werden – weitgehend berechenbar: Dürren und Hitzetote, Starkregen und Sturmfluten sind die dramatischsten, wenn auch nicht die einzigen Erscheinungsformen dessen, was Experten an Extremwetterlagen vorhersagen.

Die möglichen Linderungsmaßnahmen sind kein Geheimnis: Das Ende der Verbrennung fossiler Energieträger – ob durch Autos, Flugzeuge oder Kohlekraftwerke – und ihr Ersatz durch erneuerbare Energien. Und das muss jetzt passieren – sofort, vollständig und unwiderruflich.

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