Runder Tisch für Pipeline

WERRA Im Streit um Laugen-Einleitung stimmen Länder und Kommunen einer Pipeline zu

Im Streit um die Einleitung von Salzlauge aus der Kaliproduktion in die Werra hat sich der Runde Tisch aus Ländern, Kommunen und Verbänden erstmals für eine Pipeline zur Unterweser oder zur Nordsee ausgesprochen. „Mit großer Mehrheit sieht der Runde Tisch eine Fernleitung als einzige Maßnahme, mit der die Umweltziele vollständig erreicht werden können“, hieß es am Dienstag aus dem Gremium. „Der Runde Tisch fordert, dass K+S ein Konzept erarbeitet, das dann bewertet werden kann.“ Zugleich beschloss die Konferenz, eine Studie zu Machbarkeit und Umweltverträglichkeit zu der Pipeline in Auftrag zu geben.

Der Kaliförderer K+S steht in der Kritik, weil das Unternehmen eine 63 Kilometer lange Leitung von Neuhof bei Fulda an die Werra bauen will, um dort Salzlauge einzuleiten. Kritiker sehen den Fluss gefährdet, Unterstützer sehen den Grenzwert von 2,5 Gramm Salz pro Liter jedoch als Kompromiss zur Erhaltung von 5.000 Arbeitsplätzen. Eine Pipeline zur Nordsee wird als möglicher Kompromiss gehandelt.

Der Runde Tisch lobte das von K+S vorgelegte Maßnahmenpaket zur Verringerung der Salzeinleitung, äußerte aber auch Kritik. Man sehe Risiken bei der Zwischenlagerung der Salzlauge unter Tage und vermisse Konzepte für 2015 und danach. Dennoch biete das K+S-Konzept wichtige Ansätze: „Wird die Strategie an relevanten Stellen ergänzt und konkretisiert, sieht der Runde Tisch die Möglichkeit, durch diese den Erhalt der Arbeitsplätze mit den Anforderungen des Gewässerschutzes in Einklang zu bringen“, sagte der Leiter des Runden Tisches, Hans Brinckmann.  (dpa)