Abwrackprämie für alte Pötte

SCHIFFBAU Die IG Metall Küste appelliert an die Werftbranche, Personal für die Zukunft zu halten

Die IG Metall „Küste“ hat die Werften und Zulieferbetriebe in den fünf norddeutschen Küstenländern aufgefordert, alle Anstrengungen zu unternehmen, um Jobs im Schiffbau zu erhalten. „Die Unternehmen dürfen die Zukunftsfähigkeit der Branche nicht durch Entlassungen aufs Spiel setzen“, sagte die Bezirksleiterin Jutta Blankau auf einer Konferenz in Hamburg, an der 60 Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft teilgenommen haben.

Mögliche Engpässe sollten laut Blankau durch Kurzarbeit kompensiert und für Qualifizierung genutzt werden, die von der Bundesagentur für Arbeit gefördert würden. Denn qualifizierte und motivierte Beschäftigten seien die wichtigste Ressource der deutschen Schiffbauindustrie. Blankau verlangt von den Banken, die während der Bauzeit der Schiffe nötige Finanzierung zur Verfügung zu stellen. „Ohne diese Kredite können die Werften nicht existieren“, so Blankau. Die Finanzierung von Schiffen dürfe nicht daran scheitern, dass sich die Banken auf Staatskosten sanieren, aber der Industrie ihre Unterstützung verweigern.

Die IG Metall Küste befürchtet, dass Werften durch nicht abgenommene Schiffe in finanzielle Schwierigkeiten geraten könnten. Blankau macht sich deshalb für eine staatliche Treuhandlösung stark. „Die Schiffe sind reale Werte, die bei einer anziehenden Konjunktur wieder verkauft werden könnten“, sagte Blankau.

Laut IG Metall müssten die Werften verstärkt auf umweltgerechte Produkte setzen. Die Bundesregierung sollte daher ähnlich einer Abwrackprämie Anreize geben, so Blankau, „damit die Reeder umweltfreundliche und energieeffiziente Schiffe in Auftrag geben“ PEMÜ