KOMMENTAR: UTA GENSICHEN ÜBER DIE GRÜNE KLINIK
: Öko-Technik braucht Geschäftssinn

Aus unternehmerischer Sicht schließen sich Kohlekraft und Solartechnik nicht aus

Schwarz-Grün scheint in Hamburg sehr beliebt zu sein. Das Projekt Öko-Klinik im Süden der Stadt ist ein gutes Beispiel dafür. Wieder einmal müssen sich hier Umweltschützer der grünen Sache wegen mit dem dunkelschwarzen Beelzebub anfreunden.

Man muss kein Hellseher sein, um zu erkennen, dass sich General Electric das grüne Mäntelchen nur zur Umsatzsteigerung umhängt. Solange GE seine Pläne von einer nachhaltigen und energieeffizienten Klinik einhält, ist diese Maskerade jedoch ein hinnehmbarer Schachzug. Das europaweit bisher einzigartige „Green Hospital“ könnte wirklich ein Vorbild für andere Kliniken sein, das Öko-Bewusstsein zu schärfen. Zumal wenn eine große Kette wie Asklepios hinter dem Projekt steht.

Trotzdem muss es erlaubt sein, auf das janusköpfige Nebeneinander von Kohlekraftwerken und grünem Anstrich innerhalb des GE-Konzerns aufmerksam zu machen.

Für Umweltschützer ist das nicht miteinander zu vereinbaren. Aus unternehmerischer Sicht schließen sich CO2-Wolken und Solartechnik nicht aus. „Green is green“ – öko sein zahlt sich aus, lautet schließlich das Motto des Konzern-Chefs. Das ist verlogen, hat aber auch sein Gutes. Um sich auf dem Markt zu behaupten, brauchen nachhaltige Energietechnologien Geschäftssinn – mag er nun grün sein oder nicht.