Neue Gleise für neue Kohlemeiler

BRUNSBÜTTEL Bahnen im größten Industriegebiet Schleswig-Holsteins sollen modernisiert werden

Der Bahnhof im Brunsbütteler Industriegebiet muss nach Auffassung der Entwicklungsgesellschaft Brunsbüttel (EGEB) „modernisiert und optimiert werden“. Das Schienennetz im größten Industriegebiet Schleswig-Holsteins wird für die derzeit geplanten Kohlekraftwerke sowie den stark steigenden Bedarf der ortsansässigen Unternehmen nicht ausreichen, ergab ein Gutachten der Wiesbadener Unternehmensberatung „Railistics“. Die Gutachter schätzen die Kosten je nach Umfang der Maßnahmen auf 25 bis 49 Millionen Euro.

Die Gutachter gehen für das Jahr 2015 von täglich bis zu 1.800 Waggons aus, die auf den Industriegleisen abgefertigt werden. Das entspricht 62 ganzen Zügen. Zurzeit werden über die Schienen pro Jahr rund 1,6 Millionen Tonnen Güter für den Industriestandort transportiert. Das sind 420 Güterwaggons beziehungsweise 14 komplette Güterzüge pro Tag. Ein Drittel dieser Menge stammt aus dem Brunsbütteler Elbehafen.

Wenn die derzeit geplanten drei Kohlekraftwerke realisiert werden, sei von einer drastischen Erhöhung der Mengen auszugehen, sagte EGEB-Projektmanager Volker Ziedorn: „Pro Kraftwerksblock wird so allein mit jährlich anfallenden Abfallstoffen von rund 250.000 Tonnen gerechnet.“

Die in Brunsbüttel ansässigen Unternehmen beschäftigen laut EGEB mehr als 4.000 Menschen. „Rund 12.000 Arbeitsplätze sind direkt und indirekt von der Wirtschaftskraft des Standortes abhängig“, sagte Wrede. SMV