Röttgen will für Windparks bürgen

ENERGIEPOLITIK Seine Sommerreise führt den Bundesumweltminister nach Cuxhaven und Bremerhaven. Dort wirbt der Christdemokrat für die Windkraft – und schließt längere AKW-Laufzeiten nicht aus

Die Nutzung „endlicher Ressourcen“, sagte Röttgen, „führt in eine Sackgasse“

Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) will die Milliarden-Investitionen in Offshore-Windparks durch Bundesbürgschaften absichern lassen. Nur so könne die von Anlagenherstellern, Parkbetreibern und Banken geforderte Planungssicherheit geschaffen werden, sagte Röttgen am Montag bei Gesprächen mit Branchenvertretern in Bremerhaven und Cuxhaven.

Zugleich will Röttgen eine „Entscheider-Konferenz“ einberufen, um die Netzanbindung der geplanten Windparks vor der deutschen Küste klären zu lassen. Beide Themen seien derzeit die größten Hemmnisse auf dem Weg zum Ausbau der für Deutschland unverzichtbaren Windkraftnutzung.

Die Nutzung erneuerbarer Energien steht laut Röttgen im Mittelpunkt eines Energiekonzeptes, das die Bundesregierung im September verabschieden soll. Die jetzige Nutzung von „endlichen Ressourcen“ wie Öl, Kohle oder Uran „führt in eine Sackgasse“, sagte Röttgen. In der Nutzung der Windkraft stecke eine „große industriepolitische Chance für Deutschland“, sagte der Minister bei seiner Sommerreise zu mehreren Anlagenherstellern in Bremerhaven und Cuxhaven.

Aufgabe der Bundesregierung sei es nun, den ordnungspolitischen Rahmen für die Nutzung der Windkraft auf hoher See vor der deutschen Küste zu schaffen, sagte Röttgen. Sein Ziel sei es, dass bis Ende kommenden Jahres der Bau von mindestens zehn kommerziellen Offshore-Windparks begonnen habe.

Der CDU-Politiker betonte zugleich, am Ende der Atomkraftnutzung festhalten zu wollen, schloss aber eine Laufzeitverlängerung nicht aus. Konventionelle Energieerzeugung könne dennoch nur eine zeitlich begrenzte Brückentechnologie sein.

Niedersachsens Ministerpräsident David McAllister (CDU) begrüßte Röttgens Einsatz: Hannover habe sich „seit längerem für bessere Rahmenbedingungen zur Projektfinanzierung eingesetzt“, teilte die Staatskanzlei mit.  (dpa)