Niemand hat die Absicht, keinen Emskanal zu bauen

STAU-ALTERNATIVE Lauter Dementis zur Nachricht, der Bypass für den kranken Fluss sei schon vom Tisch

Die Pläne, einen Kanal parallel zur Ems zu bauen, seien vom Tisch, melden lokale Medien. Eine Machbarkeitsstudie, die einen entsprechenden Vorschlag von WWF, BUND und Nabu prüfen soll, sei zu dem Ergebnis gekommen, dass ein Kanal nicht möglich sei. Favorisiert werde stattdessen jetzt ein Dauerstau der Ems. „Das ist falsch“, dementiert die Staatskanzlei gegenüber der taz. Die Studie liege den Gremien noch gar nicht vor. Wahrscheinlich treffe sich im Januar die Ems-Lenkungsgruppe. „Die Studie liegt noch nicht vor. Eine Entscheidung gegen den Kanal ist noch nicht gefallen“, sagt auch Beatrice Claus, die für den WWF in der Lenkungsgruppe sitzt.

Für die großen Kreuzfahrtschiffe der Meyer Werft wird die Ems seit Jahrzehnten kanalisiert. Ergebnis: Der Fluss ist so gut wie tot. Ein parallel verlaufender Kanal zwischen Papenburg und Leer könnte einerseits die Überführung der Kreuzfahrtschiffe aus Papenburg sichern und eine Sanierung der Ems ermöglichen, so die Idee.

Kanal und Dauerstau haben jeweils vehemente Kritiker und Befürworter. Die Auswirkungen beider Varianten auf die Natur wären gewaltig. „Die Planung für einen Dauerstau wäre ähnlich langwierig wie bei einem Kanalbau“, meint sogar Staubefürworter Werner Schroeter von der Vereinigung Hafenwirtschaft aus Leer. Die Kosten für einen Umbau der Ems von einem Tidestrom in einen Süßwasserfluss seien überhaupt nicht abschätzbar. „Das gesamte Wassermanagement an der Ems müsste bis weit ins Binnenland umgebaut werden.“ SCHU