Die Sonne hoch im Norden

SOLARENERGIE Niedersachsen und Schleswig-Holstein holen bei der Installation von Solaranlagen kräftig auf. In zwei Vergleichen der Bundesländer belegen sie abwechselnd den dritten Platz

Schlusslichter bei der Solarenergie sind die Stadtstaaten Bremen und Hamburg

Fast jede zehnte neue Solarstromanlage Deutschlands wurde 2010 in Niedersachsen gebaut. Wie der Bundesverband Solarwirtschaft (BWS-Solar) am Dienstag bekannt bgab, waren es im vergangenen Jahr rund 27.500. Das sind mehr als doppelt so viele wie 2009 (ca. 13.600). Insgesamt waren Ende 2010 rund 72.000 Anlagen in Niedersachsen in Betrieb. Damit liegt das Land auf Platz drei aller Bundesländer.

In ganz Deutschland wurden im vergangenen Jahr rund 250.000 neue Anlagen gebaut. Damit gingen etwa 7.400 Megawatt Sonnenstromleistung ans Netz. Die erzeugte Menge entspricht in etwa der eines Atomkraftwerkes.

Beim Neubau von Solaranlagen hat indes der gesamte Norden Deutschlands im vergangenen Jahr gegenüber Süddeutschland kräftig aufgeholt. Bei den Neuinstallationen pro Kopf der Bevölkerung liegt Schleswig-Holstein mit 129 Kilowatt pro 1.000 Einwohner auf dem dritten Platz aller Bundesländer vor Mecklenburg-Vorpommern mit 94 Kilowatt.

Schlusslichter bei der Solarenergie sind die Stadtstaaten Bremen, Hamburg und Berlin. Der Bundesverband Solarwirtschaft begründet das mit der gegenüber Flächenländern weit geringeren Eigenheimquote: „Da hängt die Entscheidung, ob eine Anlage auf dem Dach installiert wird, vom Vermieter ab.“

Laut BSW-Solar entstanden in Deutschland 2010 weiterhin überwiegend kleine Solarstromanlagen. 83 Prozent der neuen Sonnenkraftwerke waren Anlagen mit einer Leistung von bis zu 30 Kilowatt, wie sie sich vor allem auf privaten Häusern, Lagerhallen oder Scheunen finden.

Starkes Wachstum verzeichnete aber auch das Segment der mittleren Anlagen zwischen 100 und 1.000 Kilowatt Leistung. Zunehmend entstünden auch Solarkraftwerke mit mehr als einem Megawatt. Solche Großanlagen seien vor allem in den dünn besiedelten Flächenländern wie Mecklenburg-Vorpommern ans Netz gegangen.  (dpa)