Karaoke bis Kasachstan

THEATERNACHT Von Opernchorkaraoke über Balletttrainung und Puppentheater bis zu Konzerten: Insgesamt 31 Bühnen in Hannover laden in der zehnten „Langen Nacht der Theater“ zu Kostproben im Stundentakt

Ob Museen, Theater oder Denkmäler: Mitunter trocken erscheinende Kultur in ein sympathisches Happening zu verpacken und mit einer nächtlichen Erlebnistour nebst Shuttleverkehr neue Kunden zu erschließen, hat sich längst als erfolgreiche Marketingstrategie bewährt. Zum zehnten Mal laden am Samstagabend 23 Theater an 31 Spielorten in ganz Hannover sechs Stunden lang mit Kostproben im Stundentakt zur Schnuppertour durch die Theaterlandschaft der Landeshauptstadt. Ab 18 Uhr bietet die „Lange Nacht der Theater“ ein vielfältiges Programm von Opernchorkaraoke über Impro-Theater und szenische Lesungen bis zu Puppentheater und Konzerten, ein Shuttle-Bus verbindet die Spielstätten miteinander.

Die abendlichen Theater-Flaneure zur Wiederkehr zu überzeugen, versucht dabei etwa die Staatsoper mit Ausschnitten aus Verdis „Falstaff“, dem kompletten „Ring des Nibelungen“ in 30 Minuten und einer Opernchorkaraoke, im Ballettsaal gibt es außerdem ein öffentliches Balletttraining für „Tanz unterm Dach“ zu sehen. Das Schauspiel Hannover lockt mit Ausschnitten aus „Kunst wird woanders gebraucht, als wo sie rumsteht“ und aus der „Hannover-Revue“ „Götter, Kekse, Philosophen“. Hier findet ab 23.30 Uhr auch die große Aftershowparty der Theaternacht statt.

Und wer wirklich weit reisen will, kann im Doku-Theater „Bodenprobe Kasachstan“ von Stefan Kaegi vom Kollektiv „Rimini Protokoll“ in der Cumberlandschen Bühne mit Russlanddeutschen die Ölpipelines entlang bis Zentralasien reisen. MATT

■ Hannover: Sa, 7. 5., 18 Uhr, diverse Theater, Programm unter http://www.hannover.de/buehnen/data/meldungen/programm/index.html