Kommentar Elbvertiefung: Höchste Zeit zu handeln

Den absehbaren Folgen einer weiteren Vertiefung von vornherein zu begegnen, liegt im eigenen Interesse des Hamburger Senats. Möglichkeiten dazu gibt es genug.

Alle Jahre wieder zur Sommerzeit tut sich in der Elbe ein großes Sauerstoffloch auf. Der Strom fällt in einen ökologischen Zustand zurück, der vor seiner Sanierung in den 90er Jahren zu beklagen war. Schuld ist der Fahrrinnenausbau für den Hamburger Hafen. Wird der Strom ein weiteres Mal vertieft, sollte der Schaden diesmal sofort ausgeglichen werden.

Vorauszuschicken ist, dass die avisierte Elbvertiefung ein fragwürdiges Projekt ist. Immer riesigere Schiffe lassen am Sinn immer weiterer Vertiefungen zweifeln. Nicht umsonst wird in Wilhelmshaven ein Tiefwasserhafen gebaut. Gegen das laufende Vorhaben wehren sich nicht nur Umweltschützer, sondern auch die Leute hinterm Deich und die niedersächsische Landesregierung.

Kein Wunder: Nach der letzten "Fahrrinnenanpassung" entwickelte der Strom eine ungeahnte Dynamik: Er fraß das Deichvorland an und trug Unmengen an Sand, Kies und Schlick in den Hafen. Auch der Lebensraum für die Fische verschlechterte sich wieder.

Von vornherein den zu erwartenden Folgen einer weiteren Vertiefung entgegenzuwirken, liegt im Eigeninteresse der Hafenbehörde. Ganz abgesehen davon, dass der Senat rechtlich dazu verpflichtet ist, für einen guten ökologischen Zustand der Elbe zu sorgen. Projektvorschläge dafür gibt es reichlich. Es wäre schön, wenn der SPD-Senat auch hier für ein wenig Dynamik sorgen könnte.

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