Kommentar Agrarsubventionen: Gleichheit geht nicht

Egal ob schlechtes Wetter, EHEC-Gemüse oder Ekel-Fleisch: Bauern fordern stets Subventionen. Da sind Umwelt-Auflagen keine Zumutung.

Bauern melken und ernten, das ist ihr Job. Aber die modernen Landwirte haben dabei nicht nur Kuh und Acker im Sinn, sondern die Töpfe der Europäischen Union. Kaum eine Berufsgruppe profitiert von der Gemeinschaft wie die Landwirte.

Erstaunlich ist die Selbstverständlichkeit, mit der die Bauern bei jeder Gelegenheit weitere Subventionen fordern, sei nun schlechtes Wetter der Grund oder kriminelle Berufskollegen, die Ekelfleisch und Ehec-Gemüse auf den Markt bringen. Die Beihilfen machen im Schnitt den halben Betriebsgewinn eines Bauernhofes aus - da kommen andere Freiberufler arg ins Grübeln.

Die EU-Agrarreform will zumindest ein wenig umsteuern und für die Steuermillionen Auflagen verlangen, vor allem im Umweltschutz. Dass die Bauern protestieren, ist logisch - aber für die Politik sollte das trotz der Stärke der Lobby kein Grund sein einzuknicken. Reformen müssen sein, auch um die begrenzten Ressourcen Wasser, und Boden in Europa zu erhalten. Aber der Reflex der EU-Bürokraten, gleiche Standards für alle zu verlangen, ist schwierig: Landwirtschaft in Portugal sieht eben anders aus als in Dänemark.

Daher sind die Ideen der Kieler Landwirtschaftsministerin Juliane Rumpf für flexible Umweltschutz-Maßnahmen sinnvoll. Und richtig sinnvoll wäre, wenn Schleswig-Holstein parteiübergreifend dafür eintreten würde.

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