Trotz Bußgeld: „Wir bleiben bei Facebook“

DATENSCHUTZ Unternehmen in Schleswig-Holstein widersetzt sich dem Vorstoß der Kieler Behörde

In Schleswig-Holstein widersetzen sich erste Firmen der Forderung des Unabhängigen Landeszentrums für Datenschutz (ULD), ihre Fanseiten auf Facebook abzuschalten. Das Startup-Unternehmen Emma-Mobil aus Osterrönfeld bei Rendsburg etwa schreibt in einer Pressemitteilung: „Wir werden unsere Präsenz bei Facebook behalten, trotz des irrsinnigen Bußgeldes.“

Der Online-Supermarkt für Lebensmittel und Haushaltswaren will in wenigen Wochen mit seinem Lieferservice im Bereich Rendsburg-Eckernförde starten. Eine Präsenz auf Facebook sei für den Geschäftserfolg eines Internetunternehmens unabdingbar, sagen die jungen Firmengründer Cedric May und Leonhardt Wille, beide Mitte 20. Sie hätten ihre gesamten Ersparnisse in das Unternehmen investiert.

Den Kieler Datenschützern werfen sie Wirtschaftsfeindlichkeit vor. Sie befürchten Standortnachteile, weil die Behörde im Alleingang ausschließlich Unternehmen in Schleswig-Holstein benachteilige.

Datenschützer Thilo Weichert erklärte die Facebook-Fanseiten kürzlich für illegal, da sie Daten ohne das Wissen der Nutzer in die Facebook-Zentrale in der USA übermitteln würden. Damit verstoßen sie gegen das Telemediengesetz. Firmen in Schleswig-Holstein drohen Bußgelder von bis zu 50.000 Euro, sollten die Seiten nicht bis Ende September abgeschaltet werden.

Fanseiten sind Profilseiten im sozialen Netzwerk Facebook, die Unternehmen, Organisationen oder auch Künstler anlegen können. Fans können sich dort über Neuigkeiten informieren. ADM