Das Verkehrsmittel der Vergangenheit

TRANSRAPID Teststrecke im Emsland schließt zum Ende des Jahres. 2006 starben hier 23 Menschen

Die Transrapidversuchsanlage im emsländischen Lathen wird zum Jahresende endgültig geschlossen. Das teilte der Chef der Betreibergesellschaft, Rudolf Schwarz, am Rande der Trauerfeier für die Opfer des schweren Transrapid-Unfalls vor fünf Jahren mit. Als Grund nannte er nach Angaben des NDR fehlende Forschungsaufträge der Industrie. Die restlichen rund 60 Mitarbeiter auf der Versuchsanlage werden zum Jahresende ihren Job verlieren.

Was genau ab kommenden Jahr in Lathen passieren soll, ließ Schwarz offen. So gebe es weder einen Zeitplan, noch sei der vom Bund geforderte Rückbau der Teststrecke vollständig klar.

Die Magnetschwebebahn war jahrelang als Verkehrsmittel der Zukunft angepriesen. Ein Transrapid hat keine Räder und Achsen und schwebt mit einem elektromagnetischen Antriebssystem auf einem speziellen Fahrweg mit Geschwindigkeiten von mehr als 400 Stundenkilometern. Damit ist auf mittleren Strecken der Zeitvorteil gegenüber einem ICE nur sehr gering, bei größeren Entfernungen ist das Flugzeug im Vorteil. In Deutschland waren mehrere Trassen im Gespräch, vor allem die Verbindung zwischen Hamburg und Berlin. Sie wurde wegen Kosten von mehreren Milliarden Euro Ende 1998 verworfen, stattdessen wurde eine ICE-Strecke gebaut.

Seit Anfang der 1980er Jahre gab es Testfahrten in Lathen. Dort kam es am 22. September 2006 zu einem verheerenden Unfall mit 23 Toten. Seitdem finden dort keine Fahrten für Touristen mehr statt.  (dpa/taz)