Erdgasleitung unterquert Elbe

BAUPROJEKT Durch die Rohre soll künftig russisches Gas von Lubmin nach Rehden bei Bremen fließen

Die Nordeuropäische Erdgasleitung, durch die künftig russisches Gas von Lubmin bei Greifswald bis nach Rehden bei Bremen fließen soll, wird in Kürze die Elbe unterqueren.

Von Montag an werden bei Barförde 56 Rohre zu einem rund 1.000 Meter langen Strang zusammengeschweißt, sagte die Sprecherin der Firma Wingas, Antje Knollmann. Dieser Strang werde dann durch einen vorbereiteten Tunnel, der bis zu 15 Meter unter dem Flussbett der Elbe verlaufe, bis auf die andere Seite bei Horst (Mecklenburg-Vorpommern) gezogen.

Das Verfahren sei umweltschonend und verletze auch die Deiche der Elbe nicht, die an dieser Stelle rund 300 Meter breit ist, sagte Knollmann. Die Deiche liegen bei Barförde und Horst der Sprecherin zufolge 600 Meter auseinander. Die Unterquerung soll bis Jahresende abgeschlossen sein.

Die Nordeuropäische Erdgasleitung (Nel) soll 240 Kilometer durch Mecklenburg-Vorpommern und 200 Kilometer durch Niedersachsen führen. Während der Leitungsbau im Nordosten planmäßig vorankommt, gibt es im Nachbarland Schwierigkeiten. Das Oberverwaltungsgericht in Lüneburg verhängte im Juni wegen Sicherheitsbedenken einen Baustopp für Teile der Leitung. Sie würde in einigen Abschnitten nur in einem Abstand von 30 bis 50 Metern an Wohnhäusern vorbeiführen, hatte das Gericht bemängelt. In Stelle sollte sie sogar über das Gelände einer Grundschule und eines Sportplatzes verlaufen. Die Planungen müssen nachgebessert werden.

Für diesen Bauabschnitt ist nach Knollmanns Angaben Eon Ruhrgas zuständig. Es sei nicht klar, ob der ursprüngliche Zeitplan eingehalten werden könne. Dieser sieht vor, dass von Herbst 2012 an Erdgas zu den bestehenden Erdgasfernleitungsnetzen und dem Speicher Rehden fließen soll. Die Leitung gehört mit einer Kapazität von rund 20 Milliarden Kubikmetern Erdgas pro Jahr zu den größten Pipelineprojekten in Deutschland. (dpa)