Krankenhaus Uslar muss teilweise schließen

GESUNDHEITSVERSORGUNG 60 der 75 Jobs stehen auf der Kippe – der Betrieb soll eingeschränkt weiterlaufen

Das Krankenhaus im südniedersächsischen Uslar wird zum 1. April seinen stationären Betrieb einstellen. Ein komplettes Aus der 35-Betten-Klinik kann damit möglicherweise abgewendet werden. Zurzeit wird mit dem Insolvenzverwalter an einem Konzept für den Weiterbetrieb gefeilt. Dabei soll zumindest ein medizinisches Versorgungszentrum erhalten werden. Das ist das Ergebnis eines Runden Tischs, an dem Aufsichtsräte und Vertreter der kommunalen Politik teilnahmen. Von der Stilllegung sind 60 der 75 Stellen betroffen.

Lange haben die Mitarbeiter um das Fortbestehen des Krankenhauses gekämpft. 2006 entließ der Landkreis Northeim die Klinik aus der kommunaler Trägerschaft. Der private Investor geriet bereits kurze Zeit nach der Übernahme in finanzielle Schwierigkeiten. Seit Beginn des Jahres haben die Mitarbeiter keinen Lohn mehr erhalten und trotzdem den Krankenhausbetrieb aufrechterhalten. Seitdem der Träger Mitte dieses Monats Insolvenz anmeldete, fließt Insolvenzgeld.

Uneinig ist man sich in der Politik über die Bedeutung des Standorts für die öffentliche Gesundheitsversorgung der Bevölkerung. Der niedersächsische Landtagsabgeordnete der Linkspartei, Patrick Humke, findet, dass die Schließung der Klinik keine Alternative sei. Er betonte, dass die Mitarbeiter in Uslar nicht für „die verfehlte Krankenhauspolitik“ bezahlen dürfen.

Bei vielen der Mitarbeiter ist die Hoffnung auf eine komplette Rettung inzwischen gewichen. Am Samstag soll auf dem Gelände der Klinik ein Grillfest stattfinden. Ein „Abschiedsgrillen“, wie es Betriebsrätin Marion Lütkenhaus nennt.  JRA