Unsicherer Kai

JADE-WESER-PORT Weitere Verzögerungen gefährden die Eröffnung des Tiefwasserhafens im August

Beim Bau des Jade-Weser-Ports ist es zu einer weiteren Verzögerung gekommen. Ein Frachtschiff mit Containerbrücken an Bord habe am Freitag nicht anlegen können, weil Baugerät den Kai blockierte, sagte die Sprecherin des künftigen Hafenbetreibers Eurogate, Corinna Romke. Wann die Containerbrücken an Land gebracht werden können, sei nicht klar. Der Zeitplan für den Probebetrieb könne nun nicht mehr eingehalten werden. Die Eröffnung des Hafens war bisher für den 5. August geplant. Eurogate will seine Anlagen jedoch nur nach ausreichender Erprobung in Betrieb nehmen.

Eurogate kann in Wilhelmshaven bisher nur einen 400 Meter langen Abschnitt der gut 1.700 Meter langen Kaje nutzen. Beim Rammen der Spundwand waren an mehr als 170 Stellen Verbindungen zwischen den Stahlbohlen aufgerissen. Die Reparaturkosten werden auf etwa 50 Millionen Euro geschätzt.

Der Jade-Weser-Port wird der einzige Tiefwasserhafen in Deutschland sein, die Wassertiefe an der Kaikante beträgt 18 Meter. Die von Niedersachsen und Bremen geplante Anlage kostet rund eine Milliarde Euro. Im ersten Betriebsjahr sollen 700.000 Container umgeschlagen werden, im Endausbau sollen es 2,7 Millionen Container pro Jahr sein. Zum Vergleich: Im Hamburger Hafen waren es 2011 neun, in Bremerhaven knapp sechs Millionen.  (dpa/taz)