Gewerkschaft fordert Senats-Intervention

ARBEITSKAMPF Ver.di fordert vom Hamburger Senat, den Streikbruch in der Nordseeklinik zu stoppen

Die Gewerkschaft Ver.di hat den Hamburger SPD-Senat aufgefordert, die Streikbruch-Politik des Asklepios-Klinikkonzerns zu unterbinden. Das Management bemüht sich zurzeit, in den Hamburger Asklepios-Kliniken Mitarbeiter dazu zu bewegen, sich von der Arbeit beurlauben zu lassen, um auf Sylt für 200 Euro Prämie pro Tag und freie Kost und Logis in der Nordseeklinik in Westerland Streikbrucharbeiten zu verrichten.

Wie berichtet, befinden sich die Beschäftigten des nicht-medizinischen Personals (Küche, Service, Reinigung) seit vier Wochen in tagesbefristeten Streiks, um einen Tarifvertrag für die 340 Klinik-MitarbeiterInnen durchzusetzen. Dadurch sollen die Gehälter des Klinik-Personals auf der teuren Ferieninsel dem Niveau auf dem Festland angepasst werden. An den Hamburger Asklepios-Kliniken hält die Stadt seit dem Verkauf des städtischen Landesbetrieb Krankenhäuser 25,1 Prozent der Anteile, um durch die Sperrminorität „Fehlentwicklungen zu verhindern“.

„Die Streikbruchstrategie auf Sylt ist skandalös und darf von der Stadt als Miteigentümer nicht tatenlos hingenommen werden“, schimpft Hamburgs Ver.di-Landeschef Wolfgang Abel. Der Senat solle als Miteigner über den Aufsichtsrat intervenieren, „damit die hier praktizierte Gutsherrenart nicht zur neuen Unternehmenskultur gemacht wird“, so Abel.

Eskaliert ist der Konflikt zudem, weil Asklepios als Reaktion auf die Streiks gegen 100 Beschäftigte die Kündigung wegen Outsourcing beantragt hat.  KVA