Schulstart und dann?

■ Für und wider Schulreformen und Turbo-Abi

In einer Woche sitzen sie schon wieder brav in den Schulbänken. Gestern kündigte die Gesamtschülervertretung in einer Reaktion auf die Forderungen der Jungen Union (JU) „entschiedenen Widerstand gegen die Einführung des Abiturs nach zwölf Jahren“ an.

Nach einer Studie der Universität Potsdam wurden 63 Prozent der Bremer LehrerInnen als „ausgebrannt“ und „sich schonend“ bezeichnet (die taz berichtete). Durch ein Turbo-Abitur aber würden die „LehrerInnen und SchülerInnen noch mehr belas-tet“, warnte Lea Voigt von der Gesamtschülervertretung. Ein verkürztes Abitur bringe also gar nichts. „Wer die LehrerInnen wirklich entlasten will, kommt um Neueinstellungen nicht herum. Die Schule ist doch kein marktwirtschaftlicher Betrieb, wann kapiert die JU das endlich“.

Die Forderungen der JU Bremen-Nord gehen indes weg von der „Verwaltung“ des Schulsystems. „Der wichtigste Rohstoff – Bildung – darf nicht nur verwaltet werden, sondern muss wirtschaftlich betrachtet werden“, betont auch der Kreisvorsitzende der JU, Robert Rogge. Er unterstützt die Vorschläge des Bundesbildungsministeriums: LehrerInnen sollten nach Leistung bezahlt werden. „Lehrer, die sich nachmittags in AGs engagieren, müssen auch entsprechend belohnt werden“, meint Rogge, aber nicht nur mit Geld, sondern auch durch Fortbildung oder Freistunden. taz