Mittag auf dem Gang

In der Hamburger Straße drängen sich weiter zu viele Schüler auf zu engem Raum. Bauantrag für GSM bewilligt

In der Debatte um die überfüllte Schule an der Hamburger Straße steht nun fest, dass die Polizei die ehemalige Sonderschule am Brommyplatz nicht räumen wird. Überdies ist die Allianz mit der Gesamtschule Mitte (GSM) vorerst geplatzt. Die baut nun auf ihrem eigenen Gelände an. Ein entsprechender Bauantrag wurde bewilligt, teilt Schulleiterin Jutta Fernholz mit. Man könne damit zumindest für die eigenen Schüler und Lehrer Raum schaffen für Arbeitsplätze und eine Mensa.

Damit steht das Gymnasium Hamburger Straße nun allein mit seiner Forderung nach mehr Platz. Dort gleiche die Mensa eher einem Durchgang als einem Speisesaal. Für Schüler, die eine Freistunde haben, existiere kein Raum, in dem sie sich aufhalten könnten, beschreibt Ronald Seiler, Elternsprecher der Hamburger Straße, die Lage.

Die Idee, das Gebäude am Brommyplatz so umzubauen, dass sowohl die GSM als auch die Hamburger Straße dort Räumlichkeiten nutzen können, scheint dennoch endgültig vom Tisch. Die Polizei werde das Gebäude nicht räumen, teilte der Sprecher von Innensenator Thomas Röwekamp (CDU), Markus Beyer, mit. Im Gegenteil, es stünden Umbaumaßnahmen in dem Gebäude an, um zusätzlichen Raum für die Polizei zu schaffen. Allerdings, so Beyer, habe man der Hamburger Straße ein bald leer stehendes Gebäude angeboten. Das sei als „schuluntauglich“ abgelehnt worden.

Seilers Vorwurf, die GSM habe gegen das Brommyplatz-Projekt gemauert, kann Fernholz nicht nachvollziehen. „Ich erkenne die Not der Hamburger Straße. Handeln muss aber die Politik.“

Von der fühlt sich Seiler im Stich gelassen, vor allem von Bildungssenator Willi Lemke (SPD). Der habe das Problem mittlerweile zwar erkannt, passiert sei dennoch nichts, sagt Seiler. „Es muss dringend eine Lösung her.“

Jeanette Simon