PISA macht uns auch nicht schlauer

Ergebnis der internationalen Bildungsstudie aus Bremer Sicht: Lesen lernen ist weiterhin wichtig

Sechs Jahre nach dem PISA-Schock ist die Vorstellung der neuen Ergebnisse der internationalen Bildungs-Vergleichsstudie ein eher angenehmer Termin für die zuständigen PolitikerInnen: Die unübersehbar positive Tendenz kann gelobt, der weitere Handlungsbedarf betont werden. Auch Bildungssenatorin Renate Jürgens-Pieper (SPD) nahm gestern die Chance wahr, die Ergebnisse der PISA-Untersuchung 2006 „aus Bremer Sicht“ zu kommentieren: Zwar lasse die lokale Auswertung noch bis kommenden Sommer auf sich warten. Dennoch sei festzustellen dass man, nicht zuletzt durch die Bemühungen ihres Amtsvorgängers Willi Lemke „ein ganzes Stück vorangekommen“ sei.

Als erfreulich stufte sie die erhebliche Steigerung der naturwissenschaftlichen Kompetenz deutscher Schüler ein. Die „leichte Entspannung“ dürfe jedoch nicht zur Untätigkeit verführen: „Dass die soziale Herkunft über die Zukunftschancen entscheidet, können wir nicht hinnehmen“, so die Bildungspolitikerin gestern. Ebenso wenig sei der „Lernrückstand der 15-Jährigen im Bereich Lesen von zwei Jahren“ zu tolerieren. Und auch die erhebliche „Leistungsheterogenität“ bleibe Anlass zur Sorge. Wobei aus ihrer Sicht beides miteinander zusammenhängt: „Der Schlüssel zum Erfolg“, so Jürgens-Pieper, „ist die Sprachkompetenz.“

Ohne die konkreten Bremen-Ergebnisse der Studie abzuwarten will sie daher die entsprechenden Förderprogramme weiterentwickeln und vor allem über die Schulstufen hinweg verzahnen. So soll es für Kinder, die keine Tagesstätte besuchen und sprachliche Defizite haben, altersgemäße Kurse an ihren künftigen Schulen geben: Die Teilnahme werde verpflichtend gemacht. Ziel sei es diese Kinder „besser einzufädeln“.

Wichtig sei dabei aber auch, diese Förderung im Unterricht konsequent fortzusetzen – bis in die erste Sekundarstufe hinein. Geplant sei dabei auch, ihre Ergebnisse vorm Schulwechsel durch Sprach-Tests abzufragen. „Die Potenziale liegen brach“, so Jürgens-Pieper, „wenn die Kinder dem Unterricht nur lückenhaft folgen können.“ bes