Premieren am Theater Bremen
: Von der Wichtigkeit, Hänsel zu sein

Mal wieder ein pralles Premierenwochenende: Das Theater Bremen geht in die Weihnachtsoffensive.

Sehr vielversprechend ist „Bunbury“ von Oscar Wilde, denn dass das Bremer Schauspielensemble diese Art von Konversationsstück beherrscht, hat es bei der „Katze auf dem heißen Blechdach“ erneut bewiesen. Und Wildes erfolgreichstes Theaterstück, im Original „The Importance Of Being Earnest“ und mehrfach verfilmt, hat eben genau dort seine Stärken. Wilde zeichnet hier ein Bild der englischen Oberklasse, in dem immer wieder seine Beschäftigung mit sozialistischen Ideen aufblitzt.

Tags zuvor hat „Vorspiel“ von Csaba Mikó Uraufführung. Der Ungar nennt sein Kammerspiel eine „Erinnerungssinfonie“. Drei Menschen sind durch die Vergangenheit aneinander gefesselt. Der Junge pflegt sein Mutter, die ihn behandelt wie einen Dienstboten und einen Geliebten zugleich. Alles dreht sich um gemeinsame Erinnerungen: „Dein Vater starb und wir sind auch gestorben“ – und die Umstände seines Todes waren merkwürdig.

Auch seine unheimlichen Züge hat bekanntlich das Märchen „Hänsel und Gretel“, das am Samstag in der Opernversion von Engelbert Humperdinck Premiere hat. Elke Heidenreich schrieb eigens für Bremen eine neue Fassung des Libretto.

„Vorspiel“, Donnerstag, 20.30 Uhr, Brauhauskeller; „Hänsel und Gretel“, Freitag, 19.30 Uhr, Theater am Goetheplatz; „Bunbury“, 20 Uhr, Neues Schauspielhaus